SpielPlatzHaus - Jugend-Freizeiteinrichtung in Spandau
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Bauherr Bezirksamt Spandau, Wasserstadt GmbH
Konkurrierendes Vergabeverfahren 2004 · 1. Rang
Entwurf und Planung Scheidt Kasprusch Architekten GmbH
Tragwerk HEG Beratende Ingenieure VBI · Berlin
Kunst am Bau cream und ortsansässige Jugendliche
Landschaftsarchitekt planung freiraum • Barbara Willecke
NF 375 qm
BGF 460 qm
BRI 1.405 cbm
Fertigstellung 2005
Standort Wasserstadt Oberhavel, Quartier Pulvermühle · 13599 Berlin-Spandau
Die pädagogisch betreute Freizeiteinrichtung im Quartier Pulvermühle in Spandau – kurz: SpielPlatzHaus – bietet Kindern und Jugendlichen der Umgebung Möglichkeiten zur aktiven Freizeitgestaltung und zum spielerischen Austausch.
Das SpielPlatzHaus ist in mehrerlei Hinsicht innovativ und verkörpert einen weitgehenden Anspruch an ökologisches Bauen.
Eine 32,5 m lange, massive Stampflehmwand gliedert das Innere des Gebäudes und ist mit ihrer natürlichen Anmutung und erdigen Materialität als zentrales Element des Hauses haptisch und sinnlich erfahrbar. Dabei trägt ihre Fähigkeit, Wärme und Feuchtigkeit zu speichern, zur Einsparung von Heizenergie und zu einer hohen Behaglichkeit der Innenräume bei.
Nach Süden zum Garten öffnen sich alle Haupträume über eine raumhohe, filigran profilierte Glasfassade, die für passive Solarenergie-Gewinne sorgt. Eine äußere Faltwand mit feinmaschigem, transparent wirkendem Metallgitter passt sich den jahreszeitlichen Anforderungen im Bezug auf Sonnenschutz ebenso an, wie dem Schutzbedürfnis der Nutzer.
Das anfallende Regenwasser wird durch die Dachbegrünung verzögert abgegeben und – für Kinder anschaulich – auf dem Grundstück zur Versickerung gebracht. Die nördliche Außenwand des Hauses besetzt die Grundstücksgrenze und ist Schnittstelle zwischen öffentlichem Raum und halböffentlicher Nutzung. Sie wurde unter Mitwirkung Jugendlicher künstlerisch gestaltet, und damit zu deren Kommunikations- und Identifikationsfläche.
Die Freiflächen des Spielhauses sind in Felder unterschiedlicher Nutzungen, Bewegungsintensitäten und Materialien differenziert. Das Spielhaus selbst belegt ein Feld im Norden der Anlage.
Maßgebend bei der Zuordnung von Funktionen und Elementen zu den einzelnen Zonen waren die Distanz zum Gebäude und der Spiel- und Lernwert im Allgemeinen und des Sichtbarmachens natürlicher Kreisläufe im Besonderen. Ein Betonsteg führt von der Terrasse beginnend bis zum Nutzgarten und formuliert den formalen, funktionalen und räumlichen Zusammenhalt für die einzelnen Bereiche. Der bestehende Bolzplatz wird als ein Feld des programmatischen Systems von Nutzungen eingebunden. Im südlichen Bereich unter dem Baumdach der Eiche entsteht ein ruhiger Aufenthaltsbereich zum Gespräch und Aufenthalt in Gruppen.