Neues Wohnen in der Gummersbacher Innenstadt
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Bauherr FFI First Finance Invest GmbH · Gummersbach
Entwurf Scheidt Kasprusch Architekten GmbH
Planung und Ausführung ARGE Felix Scheidt Kasprusch · Essen - Berlin
Haustechnik Ingenieurgesellschaft Brandi IGH Münster mbH
Tragwerk Schülke Wiesmann Ingenieurbüro · Dortmund
Freiraumplanung Barbara Willecke planung•freiraum · Berlin
Fotos Rainer Gollmer Fotografie · Berlin
Wohn-/Nutzfläche 2.291 m2 / 2.305 m2
BGF 3.974 m2 ohne Tiefgarage / 4.631 m2 inkl. Tiefgarage
BRI 12.160 m3 ohne Tiefgarage / 13.877 m2 inkl. Tiefgarage
Beauftragung 2013
Fertigstellung 2016
Standort Rospe- Ecke Albertstraße 4-8 · 51643 Gummersbach
Mitten in Gummersbach haben Scheidt Kasprusch Architekten in Arbeitsgemeinschaft mit FJ Baumanagement und Projektsteuerungs GmbH eine neue Wohnanlage geplant und realisiert. Im Auftrag der FFI First Finance Invest GmbH entstanden im Quartier 5 des Ackermann-Geländes 27 Mietwohnungen mit gehobener Ausstattung.
Auf dem Ackermann-Areal entwickelt sich derzeit ein attraktives Wohngebiet mit unverwechselbarem Charakter: Urbane Zentrumsnähe, hochwertige Architektur, attraktive Grünräume und flexible Wohnungsangebote für alle Altersschichten werden den vielfältigen Ansprüchen der Interessenten gerecht. Das Quartier 5 befindet sich in zentraler Lage im Ackermann-Areal und grenzt an die Albertstraße sowie an die Kindertagesstätte "Hand-in-Hand".
Das Neubau-Ensemble besteht aus 4 Einzelbaukörpern, die um einen gemeinsamen zentralen Innenhof gruppiert sind. Die Höhe der Baukörper ist der Höhenentwicklung des Geländes angepasst. Die Bebauung ist dabei bewusst offen gehalten, um allen Wohnungen optimale Belichtung und freien Ausblick in die bergische Landschaft zu geben.
Wohnungsgrößen zwischen 1,5 und 5 Zimmern bzw. 60 und 150 qm werden unterschiedlichen Ansprüchen an Wohnraum gerecht. Alle Wohnungen verfügen über einen schwellenlosen, barrierefreien Zugang mit Aufzug und direkter Anbindung an die Tiefgarage. Alle Wohnungen sind barrierefrei dimensioniert und richten sich damit an die Hauptzielgruppe: Senioren und Stadtrückkehrer, die ihr zu groß gewordenes Einfamilienhaus in der ländlich geprägten Umgebung Gummersbachs aufgeben und die Nähe zur Innenstadt mit ihren vielfältigen attraktiven Angeboten suchen.
Diese Bewohner möchten dabei nicht auf den freien Blick in die Umgebung und den gewohnten landschaftlichen Bezug verzichten. Diesem Bedürfnis trägt die städtebauliche Anordnung des neuen Ensembles Rechnung, indem es auf gereihte bzw. komprimierte Bauformen verzichtet und eine sehr offene Gruppierung solitärer Baukörper um einen gemeinsamen angerartigen Hof vorsieht. Der gemeinschaftliche Zwischenraum, der von Barbara Willecke vom Berliner Landschaftsarchitekturbüro planung•freiraum sorgfältig gestaltet wurde, dient der Erschließung aller Häuser und begünstigt nachbarschaftliche Begegnung und soziale Kontakte. Die hier seit Bezug regelmäßig stattfindenden eigenorganisierten Nachbarschaftsfeste zeigen, dass das Konzept gebauter Gemeinschaft aufgeht.
Die Wohnungen sind im positiven Sinne konservativ geschnitten. Die zentralen Flure sind großzügig dimensioniert, sodass sie die Nutzung von Rollstuhl und Gehhilfen erlauben oder auch Platz für zusätzliche Möblierung bieten. Die Zimmer sind über das Übliche hinaus dimensioniert und erlauben dadurch variierende Nutzungen und Möblierungen.
Alle Wohnräume und die meisten Zimmer sind zweiseitig über Eck belichtet, was den Wohnungen außerordentliche Helligkeit und vielfältigen Außenraumbezug gibt. Außenliegende Bäder profitieren von der natürlichen Belichtung. Ab drei Zimmer verfügen die Wohnungen über ein zusätzliches Gäste-Bad bzw. Gäste-WC.
Vom abgeschlossenen Küchenraum mit U-Küche bis zum offenen Koch-Ess-Wohnraum mit Frühstücktresen sind alle Varianten vertreten.
Alle Wohnungen sind mit großzügigen, gut nutzbaren Eck-Loggien ausgestattet. Diese sind in den Baukörper integriert, d.h. sie liegen hinter der Fassade und verfügen über individuelle „Fenster“ nach außen. Dadurch vermitteln sie Geborgenheit und werden als „Außenzimmer“ räumlicher Bestandteil der Wohnung, was durch den ebenerdigen Übergang von innen nach außen noch begünstigt wird.
Die Fassadengestaltung mit ihren unterschiedlichen Fenstergrößen in freier Anordnung unterstreicht die Individualität der einzelnen Wohnungen innerhalb des neuen Ensembles. Eine liebevolle Reminiszenz an die gewöhnliche Architektur der im Bergischen Land weit verbreiteten Villen und Einfamilienhäuser bildet der weiße mineralische Dickschicht-Kratzputz auf mineralischer Dämmung. Die Solidität des Putzes, seine „echte“ Materialität und seine konkrete Haptik verhelfen dem Projekt zur seiner Wertigkeit und Authentizität.