Gesamtschule Sieglar
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Auslober Stadt Troisdorf
Realisierungswettbewerb 2018 · 3. Preis
Entwurf Scheidt Kasprusch Architekten GmbH
Freiraumplanung KuBuS Freiraumplanung GmbH & Co. KG
Haustechnik Ing.-Ges. BRANDI IGH Münster mbH
Statik Schülke Wiesmann Ingenieurbüro
NF 9.945 qm · BGF 10.876 qm · BRI 44.010 cbm
Standort Edith- Stein Straße 20 · 53844 Troisdorf
Konzept
Schule ist kollektiver Raum, Treffpunkt, Ort zum Lernen und Lehren, Ankommen und Verweilen – und zum Feiern. Einbindung und Offenheit sind die Schlüsselbegriffe des Entwurfes, der ebenso von Pragmatismus wie von Leidenschaft getragen wird.
Der Schulcampus wird als offener Raum konzipiert. Empfangende Geste und schwellenarme Erschließung begünstigen die Akzeptanz und Identifikation durch Nutzer und Besucher.
Der Schulhof wird als öffentlicher Raum aufgefasst, der die Nachbarschaft in ein neu entstehendes Ensemble einbezieht.
Städtebau und äußere Gliederung
Der Neubau der Gesamtschule Sieglar besteht aus zwei winkelförmig aneinander gefügten Baukörpern mit 3 und 4 Geschossen. Dieser Winkel bildet nach Süd-Westen eine empfangende Geste und spannt hier einen Freiraum auf, der die Haupteingänge zur Schule und den vorgelagerten Schulhof umfasst.
Der nördliche Schenkel des Winkles wird durch den viergeschossigen Neubau gebildet, der westliche durch den dreigeschossigen umgebauten und ergänzten Bestand. Beide Baukörper weisen – außer vorgelagerten Windfang und eingezogenen Eingang – zum Empfangs- und Schulhof keine Vor- und Rücksprünge auf. Sie bilden hier eine klare Raumkante, zeigen die ganze Dimension des Ensembles und verdeutlichen damit auch die Bedeutung der Schule als öffentliches Gebäude.
Der westliche Schenkel – der umgebaute und erweiterte Bestand – korrespondiert mit dem westlichen Flügel des gegenüberliegenden Gymnasiums, wodurch dessen Vorhof in den außenräumlichen Gesamtzusammenhang mit einbezogen wird. Die Hauptzugänge von Gymnasium und Gesamtschule liegen einander gegenüber und der westliche Schenkel flankiert den Weg der Gymnasiasten zur gemeinsam genutzten Schulmensa. Durch den im Norden angeordneten Neubau gewinnt der Bestandsbau an Präsenz und verdeutlicht seine verbindende Funktion als öffentlich genutztes Gebäude auch über die schulische Nutzung hinaus. Zwischen Neubau und Gymnasium spannt sich ein übergeordneter Außenraum auf, der nicht nur als Schulhof genutzt wird sondern als Identifikationsraum für das gesamte Schulensemble dienen kann.
Nach Norden und Westen sind beide Baukörper durch Innenhöfe, Einschnitte und unterschiedliche Bauhöhen gegliedert, die eine differenzierte Nutzung dieser Baukörper von außen ablesbar machen.