Neubau Feuerwache Wegberg
.
Bauherr Stadt Wegberg
Realisierungswettbewerb 2018 · 1. Platz
Entwurf und Planung Scheidt Kasprusch Architekten GmbH
Freiraumplanung KuBuS Freiraumplanung · Berlin
Modellbau HeGe Modellbau · Berlin
NF 2.034 qm · BGF 2.700 qm · BRI 12.961 cbm
Fertigstellung voraussichtlich 2021
Standort Maaßkeier Straße · 41844 Wegberg
Lage und Einbindung
Innerhalb des offenen, eher landschaftlich geprägten Raumes präsentiert sich die Neue Feuerwache selbstbewusst als langgestreckter, solitärer Baukörper. Der Übungsturm akzentuiert als Hochpunkt das räumliche Gefüge. Wache und Turm geben durch ihre offene und klare Formensprache und Gestaltung unvermittelt Auskunft über Ihre Funktion und Bedeutung.
Die äußere Anmutung des Gebäudes mit der dunklen, fast feierlichen Fassade weist den Neubau als ein besonderes Gebäude aus.
Die beiden Hauptöffnungen des Gebäudes - Eingang und Torfront – werden durch tiefe Einschnitte in den Baukörper formuliert und betont und profitieren durch die so entstehenden schützenden Vordächer. Die Anlieferung erhält ebenfalls einen bedachenden Einschnitt.
Alle anderen Öffnungen in der Fassade betonen die plastische Homogenität der Außenhaut entweder als außen bündige Fenster und Verglasungen oder als aus der Struktur der Fassade heraus entstehende Lamellen
Material und Konstruktion
Ja, diese neue Feuerwache für Wegberg ist als Holzbau konzipiert!
Diese Entscheidung für eine Holzkonstruktion ist sowohl ästhetisch motiviert als auch von Überlegungen zur Nachhaltigkeit und zur Energieeffizienz geleitet. Konsequenterweise wird bei der neuen Feuerwache in Wegberg die innere Konstruktion auch nach außen visualisiert durch eine Hülle aus Holzwerkstoff.
Dabei soll unter Vermeidung von Anstrichen oder chemischen Zusätzen die Oberfläche durch eine Karbonisierung langfristig geschützt werden. Bei diesem traditionellen Verfahren wird die Oberfläche des Holzes einem kontrollierten Verkohlungsprozess ausgesetzt.
Das Ergebnis ist eine schwarz-silbrig und seidig glänzende Oberfläche, die das Holz nicht nur vor eindringendem Wasser sondern auch vor Schimmelpilzen und Schädlingen schützt.
Unvoreingenommen wird man das Erscheinungsbild als eine stolze Veredelung des Rohstoffes Holz wahrnehmen. Wissende mögen die dabei angewandte Beherrschung des Feuers als Metapher für die beherbergte Nutzung deuten.
Unter Verwendung ähnlicher Brettbreiten, wie sie an der Wache Verwendung finden, wird der Übungsturm mit einer Holz-Brettschalung in Ortbeton ausgeführt. Dieser wappnet ihn gegen den robusten Gebrauch.
Als Passivhaus konzipiert, steht bei der neuen Feuerwache die nachhaltige Verwendung von Materialien und Ressourcen im Vordergrund. Wiederverwendbare und recycelbare Baumaterialien sowie energetisch optimierte Ausstattungen sind entscheidende Faktoren zur Sicherung eines hohen Ökologischen Standards.
Darüber hinaus wird die Ökonomische Qualität zum großen Teil über wartungsarme Bauteile und Materialien sichergestellt.